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Beim OBI Verdi Infoblog arbeiten Gewerkschafter und KollegInnen aus ganz Deutschland mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir in schwierigen Zeiten für mehr Transparenz im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zur Information und zum Austausch geben. Wenn Ihr Euch ebenfalls als BloggerIn engagieren möchtet, schreibt ein Mail an
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16. Januar 2017

Prämie 2017 - unerrreichbare Ziele - Zweiklassengesellschaft???



Statt Lohnanpassung für Alle, gibt es 2017 erneut nur eine margere Prämie

OBI versucht nun wieder ein billiges Prämienmodell 2017 einzuführen. Es soll überwiegend gleich sein zum Prämienmodell 2016.
Im Jahr 2016 wird die Jahresprämie in den Märkten kaum erreicht werden. 
Zur Erinnerung: Wenn der Jahresumsatz zum Plan überschritten wurde, erhalten die Kollegen in den Märkten 5% vom Mehrumsatz. Diese Summe muss dann noch durch die Anzahl der Mitarbeiter (FTE) geteilt werden. Teilzeitkräfte werden anteilig berechnet.
Welcher Markt bekommt für 2016 diese Jahresprämie? Kaum jemand, oder? Diese unsinnige Prämie soll 2017 erneut unverändert beibehalten werden.

Die Monatsprämie (mind. 90% vom Vorjahresumsatz) wird ja durchaus erreicht, damit die Mitarbeiter nicht komplett verzweifeln, weil es nunmehr seit 2 1/2 Jahren keine Lohnanpassung mehr gibt. Oft liegt die Prämie um die 50 €, machnchmal aber eben auch nichts, weil beim Monatsumsatz nicht einmal 90% erreicht worden ist.
Auch dies soll dieses Jahr erneut beibehalten werden. 

Aber eine Änderung gibt es für  2017 dann doch. Die kleinen Märkte, vornehmlich Märkte der Marktgruppe 3, müssen hingegen mind. den Planumsatz erreichen. Haben die Mitarbeiter in der Vergangenheit je eine Prämie für das Erreichen eines Planumsatzes erziehlt. Wohl eher selten. 
Die Marktgruppe 3 Märkte werden ja bekanntlich runtergeplant (bis zu 3,6% weniger Umsatz als zum Vorjahr). Dafür wird aber deutlich das Personal reduziert, ca. 3 - 6 FTE (Vollzeit Beschäftigte). Ob der neu reduzeirte Umsatzplan erreicht werden wird, bei unbesetzten Abteilungen, weil es dort keine Mitarbeiter mehr gibt, bleibt abzuwarten.

Die Projektprämie:
Hier waren für das Zielerreichen des Projektumsatzes pro Projektkategorie pro Projektverkäufer 1300 € vorgesehen. Hier sind die Ziele so hoch gesetzt worden, dass kaum ein Markt bzw. kaum eine Projektkategorie eines Marktes erfolgreich davon partizipieren kann, d.h. leer ausgeht, wie so oft.
Natürlich bleibt auch dies unverändert zu 2016. Neu hinzu kommt der Gartenprojektverkäufer. 1300€ pro Projektverkäufer Bauen oder Garten ist nun vorgesehen.
Aber jetzt beginnt das Chaos!
Was OBI sich hier ausgedacht hat, ist unübersichtlich, nicht transparent und nicht überprüfbar für den betroffenen Mitarbeiter. Nach wie vor, bleiben Mitarbeiter von der Prämie ausgeschlossen, obwohl diese ebenfalls in die entsprechende Warengruppe Umsatz mit eingebracht haben. Das ist doch ungerecht! 
2017 müssen nicht nur die hoch gesteckten Umsatzziele erreicht werden, sondern der Projektverkäufer wird zukünftig anteilig berechnet. Je nachdem zu wieviel % der Mitarbeiter als Projektverkäufer tätig ist oder nicht, so bekommt dieser auch nur anteilig eine mögliche Prämie, wenn dieser nicht zu 100 % als Projektverkäufer tätig ist. Somit reduzieren sich die 1300€ ggfs. erheblich. 

Das Tolle ist, der Projektverkäufer hat darauf keinen Einfluß, sondern er ist bei der prozentualen Bewertung und Einstufung auf den guten Willen des Marktleiters angewiesen. Wie soll es denn möglich sein, zu messen, zu wieviel Prozent ein Mitarbeiter in der jeweiligen Projektgruppe arbeitet. Muss jetzt jeder Mitarbeiter Protokoll führen über seine Tätigkeiten. "Kontrollstaat" läßt grüßen. Nein! Der Marktleiter oder irgendeine Bürokraft stellt den prozentualen Wert irgendwie in ein Softwaretool ein. Na dann viel Glück!

Alle anderen Mitarbeiter gehen weiterhin leer aus. Aber für die unwichtigen Tätigkeiten, sind diese Kollegen dann noch gut genug. 
Die Projektverkäufer hingegen, werden sich zukünftig hüten, andere Tätigkeiten zu übernehmen. Sie werden Kunden, die kein Projekt wollen, an die "einfachen Mitarbeiter" verweisen oder sich gegenseitig die Kunden wegreißen. Ein Hauen und Stechen ist die Folge. 

Willkommen in der Zweiklassengesellschaft!

An die OBI Geschäftsführung: 
Zahlt endlich nach Tarif. Wir brauchen keine Allmosen. Wir wollen fair und gleich bezahlt werden. Kümmert Euch! Aber nicht mit intransparenten Prämiensystemen oder schlechen Vergütungsstrukturen!!!

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden es Euch danken!










3. Januar 2017

(Update) Es geht um viel! Es geht um unsere Zukunft!



Pünktlich zum Jahreswechsel öffnet die OBI-Geschäftsleitung die Büchse der Pandora noch ein kleines Stück mehr.
Es wurden weitere Details der geplanten "Anpassungen" für die Märkte bekannt.

Personalabbau:
Für Märkte, welche zukünftig im Cluster 3 oder wie sie jetzt genannt werden "Marktgruppe C" sind, ist folgendes geplant:
- Öffnungszeiten und Warenannahmezeiten werden reduziert
- OBI spricht an entfällt für diese Märkte weitestgehend
- Aufträge werden wieder in den Abteilungen freigegeben und der Verkauf wird Ware selbst verräumen
- Es wird in diesen Märkten keine Werbe-Beilagen mehr geben
- in der Folge werden Stellen abgebaut

Viele Mitarbeiter in den Märkten der Marktgruppe C werden ihren Job durch diese Maßnahmen verlieren.
Auf Nachfrage, wieviel Personal denn von diesen Einsparungsmaßnahmen betroffen sein wird, gab es die Antwort:
"Bis zu 6 (Vollzeit-)Stellen pro Markt werden abgebaut!"
Mittelfristig sollen dann zusätzlich in allen Märkten die Stellen im Wareneingang  komplett wegfallen. Hier wird es dann wohl ebenfalls zu einem nicht unerheblichen Personalabbau kommen.

Personaleinsatzplanung:
Minusstunden sind weiterhin ein sehr großes Thema. Selbstverständlich sei das lt. Arbeitgeber alles freiwillig und man werde dies mit den Mitarbeitern vor Ort "besprechen".  Wir alle wissen doch was freiwillig heißt!
Genau aus diesem Grund reisen seit geraumer Zeit wohl die Vertriebsleiter durch die Märkte und versuchen den Abschluss von Betriebsvereinbarungen zum Thema Arbeitszeit hinauszuzögern bzw. zu verhindern.

Während Mitarbeiter der Märkte im Januar und Februar zu Hause bleiben sollen und fleißig Minusstunden machen dürfen, sollen Dienstleister (Leiharbeiter) deren Arbeiten übernehmen. Egal ob Muster aufbauen, Preise auszeichnen, Regale einräumen. Alles sollen Leiharbeiter übernehmen während die Mitarbeiter zu Hause bleiben müssen.
Natürlich dürfen diese Minusstunden dann in den Monaten März/April/Mai/Juni durch längere Anwesenheit und zusätzliche Samstage wieder ausgeglichen werden. Ziel ist es eine „zielgerichtete Personalausstattung“ zu haben. Hier kommt ein "MBT-Tool" zum Einsatz.
Kurz und knapp:
Dieses Tool soll berechnen wie viele Minusstunden Mitarbeiter machen müssen wenn der Umsatz zurückgeht, bzw. wann Mitarbeiter nicht gebraucht und nach Hause geschickt werden und, wann wieviel Personal gebraucht wird um Personal flexibel einzusetzen.
Personaleinsatzplanung unterliegt der Mitbestimmung durch die Betriebsräte! Betriebsräte entscheiden darüber ob es Minusstunden gibt oder ob nicht!
Sprecht Eure Betriebsrate an!


Urlaub:
In den Saisonzeiten soll es nach dem Willen des Arbeitgebers eine komplette Urlaubssperre nur für die Märkte geben!
In den Monaten März/April/Mai/Juni sollen Mitarbeiter der Märkte also keinen Urlaub nehmen dürfen!
Urlaubsplanung unterliegt der Mitbestimmung durch die Betriebsräte! Betriebsräte entscheiden ob es Urlaubssperren gibt oder ob nicht!
Sprecht Eure Betriebsräte an!


Testkäufe:
Unser Arbeitgeber plant eine neue Art von Testkäufen einzuführen. Diese werden bereits in einigen Märkten getestet, natürlich wie immer ohne die Arbeitnehmervertretungen vorher darüber zu informieren.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass Testkäufe fast immer zur Leistungs- und Verhaltenskontrolle von Mitarbeitern genutzt werden, auch wenn Arbeitgeber etwas anderes behaupten! Job der Betriebsräte ist es Mitarbeiter vor einer übermäßigen Leistungs- und Verhaltenskontrolle zu schützen! Sprecht mit Euren Betriebsräten darüber!
Der Arbeitgeber wurde vom GBR aufgefordert eine Gesamtbetriebsvereinbarung zu diesem Thema abzuschließen!
Es geht nicht darum Testkäufe grundsätzlich zu verhindern, sondern darum den Schutz der Mitarbeiter im Markt zu gewährleisten!

Visapix:
Hier plant der Arbeitgeber ebenfalls eine Veränderung des aktuellen Systems. In vielen Märkten hängen die Visapix-Personenzählanlagen (Kameras) in den Windfängen im Eingangsbereich der Märkte. Der Standort soll nun verändert werden, was gegen die aktuelle Gesamtbetriebsvereinbarung verstößt. Ein Anwalt wird nun klären, in wie weit die GBV geändert oder angepasst werden muss.

Gehalt:
Unser Arbeitgeber macht weiterhin Druck um schnellstmöglich Vereinbarungen mit den Betriebsräten zu Lohn und Gehalt bzw. Arbeitszeit abzuschließen.
Betriebsräte können mit so einer Vereinbarung N I C H T S für Mitarbeiter verbessern, eher sind Verschlechterungen wahrscheinlich, da Betriebsräte bei der Höhe der Gehälter rechtlich keinerlei Mitsprache haben. Es gibt dabei keine Verbindlichkeit - ganz im Gegensatz zu Tarifverträgen.

Fazit:
Eine GBV zu Lohn und Gehalt wäre de Facto das Ende der Tarifbewegung bei OBI!
Eine GBV ist auch nicht gleichzusetzen mit einem Tarifvertrag! Schwerwiegende Folge wäre, dass der AG in Zukunft nur noch alleine über Höhe der Gehälter, Sonderzahlungen (Weihnachts- bzw. Urlaubsgeld), Anzahl Urlaubstage, Zuschläge usw. entscheiden kann.
BR und Mitarbeiter können hier nur verlieren und nichts Sicheres erreichen. Einziger Gewinner wäre der AG, da er eine Monopolstellung bei weiteren Verhandlungen erreicht und die Stellung der Betriebsräte und Gewerkschaften extrem schwächt.
Besonders zu erwähnen sind die Auswirkungen für derzeit noch Tarifgebundene, bzw. die vielen sich noch in der sogenannten Nachbindung/Wirkung befindlichen Märkte.
Alle aufgrund Tarifvertrag geltenden Rechte und Ansprüche entfallen mit einer GBV unmittelbar!


1. Januar 2017

Ein frohes Neues Jahr.




Die Blog Redaktion wünscht allen Verdianerinnen und Verdianern, allen Kolleginnen und Kollegen bei OBI, sowie allen Leserinnen und Lesern des OBI-ver.di-Infoblogs ein frohes, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr! Vielen Dank auf diesem Weg an alle die uns unterstützt haben und weiterhin unterstützen. Dank an alle die sich in der Vergangenheit für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei OBI eingesetzt haben und weiter einsetzen werden.

 

Auch wenn die OBI-Betriebsräte durch das schändliche Verhalten unseres Arbeitgebers zwei ihrer Aktivsten verloren haben, werden die Anstrengungen für eine Verbesserung bzw. Erhaltung der Arbeitsbedingungen nicht sinken.

2017 wird ein ereignisreiches Jahr bei OBI werden. Es wird Veränderungen geben, so oder so.
Unser Arbeitgeber plant bereits einschneidende Veränderungen, teils sind diese auch bereits in der Umsetzung. Diese Veränderungen bedeuten in der Mehrheit eine Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter der Märkte, nicht zuletzt durch eine Zunahme der Belastungen des Einzelnen.
Arbeitsverdichtung, dadurch vermehrt auftretende physische und vor allem auch psychische Belastungen die krank machen. Eine Verschlechterung der Lage Arbeitszeiten ist geplant und dadurch eine noch weitere Einschränkung der im Handel sowieso bereits eingeschränkten Freizeit. Für viele wird es eine Verschlechterung der Entlohnungsgrundsätze geben, sowie Einschränkungen bei der Urlaubsplanung und nicht zuletzt weiteren Personalabbau.

Wir hoffen das die Ausdauer und Energie der betroffenen Mitarbeiter reicht, um die anstehenden Aufgaben zu meistern und dies gesund zu überstehen.