Artikel aus der Schweinfurter Volkszeitung vom 18.02.2014
OBI AM HAINIG SCHLIEßT IM JULI
Zu seinen besseren Zeiten, noch im alten Jahrtausend, hat der Baumarkt-Branchenführer OBI mit Sitz in Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen) in Schweinfurt gleich zwei Baumärkte betrieben – im Hafen und am Hainig. Der im Hafen ist schon im Herbst 2004 geschlossen worden, 36 Beschäftigte verloren damals ihre Arbeit. Zehn Jahre später, Ende Juli dieses Jahres, wird nun auch der Baumarkt am Hainig dichtmachen. Das bestätigt Pressesprecherin Elena Ottaviano, auf Anfrage dieser Zeitung.
Im Sommer 1998 prämierten die beiden Schweinfurter OBI-Märkte „den schönsten Blumenkasten im ganzen Land“, dessen sich die werte Kundschaft rühmen konnte. Die Gewinner wurden mit einer Reise auf die Insel Mainau zur Eröffnung des Palmenhauses sowie mit einer Studienreise für zwei Personen nach Oberitalien belohnt, und der stellvertretende Marktleiter lachte zusammen mit den Siegern auf dem Zeitungsbild um die Wette.
Für den schönsten Blumenkasten im ganzen Land war OBI seinerzeit überaus freizügig mit Informationen. Was die beschlossene Schließung am Hainig betrifft, gilt das genaue Gegenteil.
Bestätigt wird nur die Schließung Ende Juli 2014, und, dass Gespräche mit den Mitarbeitern liefen, „weshalb wir darüber keine genaueren Informationen nennen können“, so die OBI-Pressestelle.
Dabei ist die Nachricht im Internet über den „OBI - ver.di Infoblog“ schon seit 5. Februar in der Welt. Darin steht unter anderem: „Wie es heißt, sei dieser Markt wirtschaftlich völlig unrentabel.
Die betroffenen Mitarbeiter wurden bereits über die bevorstehenden Kündigungen informiert.“ Bis Mai habe der Standort auch noch einen Betriebsrat, doch der leite wohl keine Neuwahlen mehr ein. Dann „sieht es noch schwärzer für die betroffenen Mitarbeiter aus als es sowieso schon ist“.
Einen Betriebsrat gibt es, auch eine Vorsitzende namens Sandra M.
Die aber übt sich im Schweigen, will zu dem kommenden Ungemach für sie und ihre Kollegen nichts sagen. Sie verweist allen Ernstes auf die Konzernsprecherin. Nur so viel: In diesem Ver.di-Blog stünden nur Lügen, was ihrer Meinung nach die Wahrheit ist, will sie aber auch nicht sagen. Auch der Filialleiter leitet an die Wermelskirchener Zentrale weiter. Nicht einmal die Mitarbeiterzahl rückt er raus.
Der Betriebsrat soll kämpfen
Bleibt der Blog-Eintrag im Internet: „Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen in Schweinfurt jedenfalls viel Kraft, und alles Gute für ihre Zukunft! Nehmt Euren Betriebsrat in die Pflicht! Soll er wenigstens jetzt das tun, wozu er einmal gewählt worden ist, sich für die Kollegen einsetzen und kämpfen!“ So heißt es da wörtlich.
Und: „Lasst euch nichts erzählen, 0,4 ist kein gutes Angebot!“.
Aus den Kommentaren geht hervor, dass 0,4 der Bruchteil des Monatsgehalts sein soll, das pro Beschäftigungsjahr als Abfindung angeboten werden solle.
Fragen über Fragen, zu denen Geschäftsleitung und Betriebsrat einvernehmlich schweigen. So wird eben spekuliert, dass es natürlich an mangelnder Wirtschaftlichkeit liegen muss, dass die Filiale am Hainig in ein paar Monaten leergeräumt und geschlossen wird. Seitens der Gewerkschaft wäre ver.di-Sekretär Peter König zuständig, mit dem der Betriebsrat offenbar keine Zusammenarbeit pflegen will. Dass dieser den Sozialplan ohne Gewerkschaftskompetenz aushandeln will, nennt König ein „außergewöhnliches Verhalten“. Eigenartig ist auch, dass die Betriebsratsvorsitzende Milde Ende August als Schließungszeitpunkt nennt, Pressesprecherin Ottaviano dagegen Ende Juli – so wie der Blog. Viele OBI-Märkte sind laut König nicht tarifgebunden.
Mit OBI geht in Schweinfurt innerhalb kurzer Zeit schon der zweite große Baumarkt in die Knie:
Erst Max Bahr infolge der Konzerninsolvenz, wobei dessen Schweinfurter Filiale von der Kette Bauhaus übernommen und fortgeführt wird; jetzt gibt OBI sein nicht eben kleines Haus am Hainig auf – aus Gründen und zu Bedingungen, die das Unternehmen lieber nicht nennt.
Bilder zum Wettbewerb über den schönsten Blumenkasten im Schweinfurter Land mag man einfach lieber als Schließungsnachrichten.
Ende Juli ist Schluß!
Der OBI Markt am Hainig steht vor dem Aus. Im Sommer schließt er seine Pforten.
Quelle: mainpost.de
Autor: Stefan Sauer
Artikel: http://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/OBI-am-Hainig-schliesst-
22. Februar 2014
Blog-Eintrag bestätigt
Labels:
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Personalabbau
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Verhandlung Sozialplan ohne Gewerkschaft ungewöhnliches Verhalten???
AntwortenLöschenEine unrentabele Filiale schließt. Es gibt einen BR und der hat einen Sozialplan verhandelt. Worum geht es bei der Diskussion?
AntwortenLöschen...bitte!? Wer hat mit wem einen "Sozialplan" ausgehandelt?
AntwortenLöschenHallo Kollegen!
AntwortenLöschenUnser ML bekommt wohl eine neue Stelle im OBi in Lohr!
Wohin werden wir versetzt?
Erwartest du an dieser Stelle eine Antwort auf die Frage? Oder sollte es heißen:" seht her, leitende Angestellte werden besser behandelt als die Mitarbeiter!" Ach, stimmt auch nicht. Ihr behauptet ML sind keine leitenden Angestellten.
LöschenWir freuen uns schon
LöschenWünsche den Mitarbeitern in Lohr viel Vergnügen und Spaß. Ein so tollen Chef bekommt man nur selten.
AntwortenLöschenSolch fähige Personen werden halt im Obi gehalten, unglaublich. Hat er ja ne neue Chance den nächsten OBI
runterzuwirtschaften.
Schaun wir mal
LöschenNun wird der EX-OBI Schweinfurt ML echt ML in Lohr. Dazu ein Zitat aus die Ritter der Kokonuss: S.....e schwimmt immer
Löschenoben.Aber jetzt wird er wieder richtig arbeiten müssen. Nix mehr um 17 Uhr bzw. 14.30 Samstags Feierabend machen.
Oder sich den ganzen Tag im Büro verschanzen während im Verkauf die Post abgeht.
ey , das ist mein nickname , kein Unfug da .-)
AntwortenLöschenDu hast wa ich sag wir ;-))
Löschenaaah ja .-)
AntwortenLöschenund weiter geht's ... OBI 018 in Rehburg-Loccum wird zum Jahresende auf Grund lächerlichen Begründungen geschlossen. Der MArkt besteht seit Eröffnung 20 Jahe und schreibt schwarze zahlen. Man wird sich bemühen... die Kollegen unterzubringen... Ja, die Marktleitung und sonst nichts.
AntwortenLöschenDanke für die letzten Jahre der Ausbeutung....
Ist das nicht der Markt, wo sich die Mitarbeiter verstecken oder wichtiges zu tun haben, wenn ein Kunde in den Laden kommt. Habe ich zumindest dort ein paar Mal erlebt.
LöschenWie lange warst du in dem Markt tätig?
LöschenIst doch toll. Nun kann die Stadt Rehburg jede Menge Kunst in die leeren Schaufenster von OBI stellen.Mir tun die Mitarbeiter leid. Die Rehburger sind selbst schuld, nun schließt auch der letzte Einzelhandel und der Ort verödet noch mehr ! !
LöschenIch bin einer von den betroffenen Mitarbeitern.
LöschenIch war einer von den Mitarbeitern..
LöschenWas man ließ beängstig einem! Werden nicht deswegen kleine Märkte geschlossen um Platz für größer Märkte in den gleichen Regionen zu machen ? In Haining wird doch wo anderes ein größerer Markt eröffnet ? Oder irre ich da mich ?
AntwortenLöschenEs wurde der eine oder andere größere Praktiker/Max-Bahr Standort von OBI übernommen. Teilweise auch mit Personal.
LöschenWird der eine oder andere kleinere OBI in deren Nähe nun überflüssig?
Das wird wahrscheinlich auch bei 018 so sein. Es tut sich genug in der Region. Ansonsten wundert es mich das man den "Bauchladen" ( sorry, aber ist nett gemeint) so lange hat überleben lassen. Aber es gibt anscheinend ausreichend grössere Standorte in der Nähe, die die Schwarzen Zahlen auffangen werden. Damit sinken die Kosten.
AntwortenLöschenAlles Klar?
vielleicht kann der Markt ja von jemanden weiter betrieben werden und man schließt sich einer Einkaufskooperation an.
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