__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Beim OBI Verdi Infoblog arbeiten Gewerkschafter und KollegInnen aus ganz Deutschland mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir in schwierigen Zeiten für mehr Transparenz im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zur Information und zum Austausch geben. Wenn Ihr Euch ebenfalls als BloggerIn engagieren möchtet, schreibt ein Mail an
obi-ver.di@web.de
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

22. Mai 2013

Kommt uns bloß nicht mit Pizza


- oder das Sprachspiel und sein trauriges Ende

Gefunden im Hugendubel Verdi Blog

Jeder, der heute noch auf Genuß und Bildung hält, pflegt sich über das Fernsehen aufzuregen, weil selbst hoch- und höchstwertiger Filmkonsum dort ständig von Werbung unterbrochen wird. Philosophisch betrachtet ist dies - wie so vieles, was kultivierte Menschen tun - jedoch äußerst fragwürdig. Daß die Werbung dort ständig von anderen Sendungen unterbrochen wird, scheint von der Warte höherer Weltweisheit aus nämlich sehr viel ärgerlicher.
Wer den Geist unserer Zeit verstehen will, muß Werbung sehen. Nicht die Sportschau, nicht den Tatort auch nicht langweiliges und unwichtiges Bildungszeugs von Sloterdings und Konsorten, sondern einfach nur: die Werbung!
Denn man kann sagen: wenn wir Werbung sehen, konsumieren wir nicht. Unsere Aufmerksamkeit wird gezielt auf die Möglichkeit und die Bedeutung des Konsumierens selbst gelenkt. Attention! Interest! Desire!

Von hier aus ist es dann nur noch ein kleiner Schrittt zu ein paar eminent philosophischen Fragen, die uns tatsächlich umtreiben sollten: was ist der Mensch unter den momentanen herrschenden Lebens- und Arbeitsbedingungen? Was will er sein? - oder genauer noch: was ist aus ihm geworden, daß er so sein will?

Was aus uns geworden ist
Nehmen wir ein Beispiel aus der Fernsehwerbung, das auf diese Fragen einiges Licht wirft:
der junge Chef einer New-Economy-Klitsche, in der gerade die Mitarbeiter fieberhaft Nachtschicht schieben, bringt - weil dort ja alle prima Kumpel sind und er natürlich auch - seinen Mitarbeitern das Abendessen an den Arbeitsplatz. Die Pappkartons, mit denen man ihn aus dem Auto steigen sieht, verraten: es gibt Pizza.
Und erstaunlicherweise sind es nicht eigentlich fragwürdigen Dinge an dieser Geschichte - ist es weder die Klitsche noch die Nachtschicht noch der Ausbeuter noch die Ausbeutung (und auch nicht die Pizza aus dem Pappkarton), die hier beworben werden und dem Publikum erst mal halbwegs schmackhaft gemacht werden müssen, sondern - man kann es kaum glauben: das Auto, das der Ausbeuter fährt.
Alles andere findet der Zuschauer nach Dezennien kapitalistischer Gehirnwäsche offensichtlich ohnehin geil - und zwar so geil, daß er womöglich sogar ein Auto kauft, das ihm das Gefühl gibt, zu jener seltsamen communio sacramentorum getriebener Kreaturen (und Pizza-Konsumenten) zu gehören.
Der langen Rede kurzer Sinn: im Wertekanon des homo oeconomicus heutiger Prägung hat das Ideal obsessiver und exzessiver Selbstausbeutung seinen angestammten Platz - und medial wird alles Notwendige unternommen, daß es dabei auch bleibt. Der Mensch, so wird im suggeriert, braucht ja schließlich ein echtes Zuhause: seine Firma - und einen höheren Lebenszweck: den Erfolg seiner Firma!
Warum meine Firma meine Firma ist
Das bringt uns auf die Frage: seit wann ist das eigentlich "seine" Firma oder "unsere" Firma? - Eigentlich noch gar nicht so lange! Bis vor ein paar Jahrzehnten dominierte hier der nüchterne Blick auf die Eigentumsverhältnisse - und ein Arbeitnehmer, der von "seiner" oder "unserer" Firma sprach, hätte von seinem Chef wahrscheinlich so etwas zu hören bekommen wie: "Ich habe diese Firma aufgebaut, und deshalb ist das immer noch meine Firma."
Schließlich aber greift der Kapitalismus wie ein heranwachsendes Mädchen freudig nach allem, was der Schminkkasten so hergibt - und so verhalf er dem Sozialismus zu jenem letzten Sieg, der ihm im politischen Leben und wirtschaftlichen Treiben bis dato verwehrt blieb, nun schon mal im dazugehörigen Sprachspiel. Hier hat die Expropriation der Expropriateure quasi vorab ihre verbale Realisation erfahren.
Aus dem Arbeiter von einst ist der Mitarbeiter einer Firma geworden; und diese darf er jetzt - mit verklärtem Blick auf das teils operative, teil imaginäre Miteinander im Konkurrenzkampf aller gegen alle, die in anderen Firmen "Wir" sind und "unser" sagen - nicht nur die "seine" oder die "unsere" nennen, sondern er soll sogar. Identifikation ist angesagt: für die Firma - mit dem Namen - mit der ganzen Person!
Nicht mehr der "Wir"-Sager, der Flegel, der tut, als hätten alle zusammen schon mal Schweine gehütet, ruft bei den Chefs von heute Empörung hervor, sondern der potentielle Dissident, der ihnen sagt, die Firma, für die er arbeite, sei die "ihre" - und damit in rudimentärer Form so etwas wie Klassenbewußtsein signalisiert. Einer von den Ewig-Gestrigen also, der's noch immer nicht kapiert hat - was immer es auch sein soll, das er noch nicht kapiert hat!
Und auch für ihn hat die Sprache der Macht das passende Argument zur Hand: "Wir alle leben von dieser Firma, und deshalb ist das immer noch unsere Firma".
Weshalb sie es dann doch nicht ist
Man muß diese Aussage nicht weiter zerpflücken - das hieße, den ganzen Marx abschreiben. In ihrer vordergründigen Plausibilität hat sie etwas durchaus bestechendes - ja fast erdrückendes. aber stellen wir uns trotzdem einmal vor: ein Chef, der gerade einem seiner Mitarbeiter gekündigt hat, erhielte zur Antwort: "Geht gar nicht! Das ist ja immer noch meine Firma!"
Ob solcher Anhänglichkeit entweder peinlich berührt seine Schuhspitzen betrachtend oder seine Finger nachzählend und feststellend, daß es nach wie vor zehn sein müßten, käme er nicht umhin seinem Gegenüber die schmerzliche Wahrheit zu eröffnen, die da lautet: "Tut mir leid, jetzt ist es nicht mehr deine Firma."
Hier nimmt das Sprachspiel sein trauriges Ende! - und mancher, der am einen Tag noch mit leuchtenden Augen von "seiner" Firma sprach, musste schon am nächsten Tag feststellen, dass er sich für selbige umsonst den ... aufgerissen hat. - Das Los des abhängig Beschäftigten!
Wer nun denkt, dies sei ja wohl mehr als trivial, hat zwar völlig Recht. Völlig Recht zu haben, reicht aber leider nicht. Man muss im entscheidenden Moment, statt sich den ... aufzureissen, den Mund aufmachen - und zwar nicht, um von wohlmeinenden Chefs spendierte Snacks einzuwerfen, sondern um ihnen, wenn's auch weh tut, so etwas zu sagen wie:
     
Kommt uns bloß nicht mit Pizza!
  
Quelle: Hugendubel-Verdi Infoblog  

41 Kommentare:

  1. Vielleicht sollten sich Gewerkschaften mal mit der Frage befassen: Was ist der Mensch heute und was will er sein?
    " das hieße, den ganzen Marx abschreiben"
    Marks ist Ideologie. Die Praxis hat im letzten Jahrhundert die Ideologie widerlegt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Auch Religion, Sozialdemokratie, Liberalismus und Konservatismus sind Ideologien!

      Alles widerlegt?

      "Alltagssprachlich wird der Ausdruck Ideologie häufig abwertend und synonym zu „subjektiv“ verwendet, um eine nicht geteilte Weltanschauung anzufechten. Dagegen ist der hier verwendete wissenschaftliche Ideologiebegriff wertneutral und geht davon aus, dass alle Menschen in ihren politischen Werturteilen von ihren Weltbildern (Religion, Ideologie etc.) geprägt sind. Nur selten wird man sich dieser eigenen Voreingenommenheit bewusst."

      "Politik ist immer mit Ideologie verbunden, eine unideologische, rein technokratische Politik ist realitätsfremd. Politische Programme basieren auf bestimmten Wertesystemen. Die grundlegenden politischen Ideologien sind Liberalismus (Betonung der Freiheit), Sozialismus (Betonung der Gleichheit) und Konservatismus (Betonung von gesellschaftlichen Traditionen).
      Der Vorwurf einer durch Ideologie bestimmten Argumentation findet sich häufig im politischen Diskurs. Damit wird unterstellt, dass ein Standpunkt deswegen nicht stichhaltig sei, weil er auf einer politischen Ideologie basiere. Der eigene Standpunkt wird demgegenüber implizit oder explizit so dargestellt, dass er auf einer nüchternen Analyse der Wahrheit, dem gesunden Menschenverstand oder auf einer nicht in Frage zu stellende Ethik beruhen würde."
      Quelle: Wikipedia

      Denk mal drüber nach!

      Löschen
  2. Ein guter, sehr nachdenklich machender Text!
    Ihn sollten sich all jene verinnerlichen, die aus Angst, oder falsch verstandener Loyalität (denn: "unsere" Firma ist zu uns schon längst nicht mehr loyal), immer dann wenn es darauf ankommt "unsere" Ureigenen Interessen zu vertreten (Betriebsversammlungen,Demos,Warnstreiks) ihren Kolleginnen und Kollegen dabei immer wieder in den Rücken fallen.

    AntwortenLöschen
  3. Es geht nicht um den Begriff Ideologie, sondern um die marxistische Ideologie, die nicht praxistauglich ist. Der Versuch der Gleichheit ist gescheitert. Um diese Ideologie durchzusetzen wurde ein ganzes Volk eingesperrt. Die Folgen für Menschen, die sich diesem Zwang entziehen wollten, ist bekannt.

    AntwortenLöschen
  4. Was für eine Aufzählung !
    Betriebsversammlung , Demo, Streik. Es ist ein großes Privileg, dass sich jeder, aus welchem Grund auch immer, frei entscheiden kann an diesen Veranstaltungen teilzunehmen oder nicht. Es gibt durchaus Kollegen, die sich nicht ausgebeutet fühlen. Wenn wir hier immer noch über OBI sprechen, ist dieser AG für viele Menschen ein super Arbeitgeber .

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nicht super, sondern TOP!
      Schließlich sind wir doch TOP Arbeitgeber!
      Alles OBI oder was?
      Obwohl, die Auswahlkriterien passen ja nicht wirklich zur Bedeutung des Titels.


      Löschen
    2. Stimmt… da muss ich Recht geben !!! Die „Kollegen“ der Markt- und Vertriebsleiter fühlen sich nicht ausgebeutet!!! Wo verdient man schon noch bei tarifgebundenen (!) Unternehmen 5000-8000 € in solchen Positionen….und mein Kollege im Gartencenter mit 12 Jahren Berufserfahrung, bekommt mit 2 Kindern 1700 € (Tarif = 2248 € ). Selbst mein BL mit Verantwortung von 8 Leuten ( plus Vertretung der Markleitung in Dauerabwesenheit ) verdient noch nicht mal den Verkäufertarif……
      Das nennt man doch soziale Gerechtigkeit, oder frei nach dem Verhaltenskodex OBI „…wir gehen offen und fair miteinander um …“

      Löschen
    3. der titel top-arbeitgeber gilt nicht für untere schichten, sonder für führungskräfte in der zentrale

      Löschen
  5. Woher sind dir die Gehälter bekannt? Haben dir VL & ML ihre Abrechnungen gezeigt?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ... hat dir den Weg zur Toilette jemand gezeigt oder hast du ihn selbst gefunden? OBI hat über 340 ML und 340 Stellv.. Meist du halten sich alle an die Omertà ? Wenn du ‚ne Stelli hast, der plötzlich ML ist, allen zeigt das er jetzt einen Firmenwagen fährt und sich gerne selbst reden hört: dann muss man nur genau zuhören! Ich weiß es seit es der Weihnachtsfeier…..

      Löschen
    2. ..,und diese Summen kann ich im großen und ganzen bestätigen.
      Es ist zwar ein Trauerspiel aber nach 15 jahren OBI kennt man genug aktuelle und ehemalige in diesen Positionen
      von denen ich die Abrechnungen teilweise gesehen habe , ja. Man muss schon sehr frech sein, wenn man zu den obigen Konditionen nicht arbeiten möchte aber im Unternehmen bleiben will. Das Kann halt nicht jeder...

      Löschen
  6. ver.di-Mitglied27. Mai 2013 um 16:40

    So so, die "marxistische Ideologie" ist gescheitert. Wie sieht´s denn mit der kapitalistischen Ideologie aus?
    50 Millionen Amerikaner überlebn dank Suppenküchen, in Deutschland gibt es 2,5 Millionen Kinder, die in Armut leben.
    Kein besonders tolles Resultat, oder?

    AntwortenLöschen
  7. Aber es gibt ihn noch den guten, alten Kapitalismus. Ich habe nie behauptet, dass er perfekt ist, leider gibt es nichts, was ihn im Moment ersetzen kann.
    Schon vergessen, vor ca. 24 Jahren ist ein Volk auf die Straße gegangen, weil es sich von der marxistischen Ideologie befreiten wollte!!!!!!!!!!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. nicht vor der marxistischen ideologie sondern deren falschen auslegung und anwendung

      Löschen
  8. ver.di-Mitglied29. Mai 2013 um 15:54

    Wo gibt es denn den "guten, alten Kapitalismus"?
    Bin für Hinweise sehr dankbar!

    AntwortenLöschen
  9. marxistische Idee nicht praxistauglich ? Stimmt !! Wir wollen nicht gleich sein !! Wir wollen uns unterscheiden !! Die Freiheit sich selbst entscheiden zu können, ist die Herausforderung, die uns antreibt. Leistung muss sich lohnen. Und wer Leistung bringt muss sicher sein, dass sich die Mühe lohnt

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ...Und wer Leistung bringt muss sicher sein, dass sich die Mühe lohnt....

      Na dann darfst Du aber nicht im Handel arbeiten!
      Da lohnt sich Leistung nämlich schon lange nicht mehr!

      Löschen
  10. Stimmt! Dienstleistung und Handel werden schlechter bezahlt als Industrie, dass ist nicht neu und war auch im Sozialismus so!
    Jeder hat die freie Berufswahl . Man kann sich auf 100 verschiedene Arten weiterbilden. Leistung ist eben Mühe. Mit Mühe kann man Ziele erreichen.
    Ihr schreibt doch selber von ganz ansehnlichen Gehältern für bestimmte Positionen im Handel. Statt Neid , einfach mal fragen, was man tun muss, um so weit zu kommen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du scheinst Dich ja gut mit Sozialismus auszukennen?

      Und zum Rest Deines Kommentars....

      Alle Marktmitarbeiter werden Marktleiter und Vertriebsleiter und Du Schlauberger schmeißt dann den Laden in den Märkten?
      Erst überlegen und dann schreiben!

      Aber mit einem hast Du vollkommen recht...
      Wir sind ja alle selbst schuld daran das wir so schlecht bezahlt werden!
      Weil wir uns nicht dagegen wehren.
      Doch das wird sich in Kürze ändern!
      Versprochen!

      Löschen
  11. Versprochen!?

    Dass ihr mehr Geld haben wollt, verstehe ich gut. Eure Argumente verstehe ich teilweise nicht.
    Wenn Leistung und Bezahlung nicht zusammen passen, muss eine Änderung her!! ok
    Das OBI allerdings um irgendeinen Anspruch betrügt ist dummes Geschwätz.
    Das vereinbarte Gehalt ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag, damit ist die Rechtsgrundlage geschaffen. Tarif ist kein Mindestlohn, weil wir in Deutschland keine flächendeckenden, für alle Bereiche wirksamen Mindestlöhne haben. Das kann man für richtig oder falsch halten, es ist aber eine Tatsache. Eure Rechnungen, um wie viel Geld euch das Unternehmen "betrügt" ist nicht nur falsch, es erschwert auch die Diskussion über eine Erhöhung der Gehälter. OBI hält sich an die geschlossenen Verträge. Kein Mensch hat jemanden gezwungen einen Vertrag zu unterschreiben. Der Arbeitsmarkt hat sich verändert. Das Märchen, wir müssen aus wirtschaftlicher Not jeden Vertrag unterschreiben stimmt schon lange nicht mehr. Es gilt das Prinzip, was habe ich zu bieten und was kann ich dafür verlangen. Marx und die Idee der Weltrevolution war schon zu seiner Zeit Illusion. Alle vom "Kuchen das gleiche Stück" kann nicht funktionieren, weil diese Idee der menschlichen Natur wiederspricht.
    Wir haben in Deutschland starke Arbeitnehmerschutzgesetze und es ist richtig, dass daran die Gewerkschaften einen wesentlichen Anteil haben. Aber die Zeit hat sich geändert und die Menschen. Diese Entwicklung haben die Gewerkschaften verschlafen. Wir sind nicht mehr die "unterdrückte, hilflose Masse" und wollen nicht so behandelt werden. Wir sind gebildete Menschen mit höheren Ansprüchen als ein Stück Brot. Wir wollen auch nicht in Angst und Schrecken versetzt werden um unsere Arbeitsplätze. Wir wollen Zugang zu Bildung und Entwicklung für uns und unsere Kinder. Dieses Thema wird allerdings die Politik lösen müssen und nicht der Arbeitgeber. Der lebt in dieser Welt wie wir und muss sich deren Gesetzen unterwerfen um zu überleben. Übrigens tut die Gewerkschaft das als Unternehmen auch.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Gäääähn!!!!

      Löschen
    2. Du bist schlecht informiert!
      Viele unserer Kollegen haben bei OBI angefangen als OBI noch Tarifgebunden war. So steht auch bei mir im Arbeitsvertrag drin: Gehalt nach Tarifgruppe XXX.Dann ist OBI aus dem Tarifvertrag ausgestiegen, einseitig wohlgemerkt. Wo hat sich unser Arbeitgeber da an die Arbeitsverträge gehalten?
      Fakt ist doch das OBI sich nicht an die damals geschlossenen Arbeitsverträge gehalten hat. Immer einseitig wohlgemerkt!
      Doch diese Diskussion ist müßig. Veränderungen müssen her!
      Und darum......
      Nun ja, man wird sehen.

      Löschen
  12. Wenn in deinen Arbeitsvertrag ein Bezug zum jeweils aktuellen Tarif steht, wirst du nach aktuellem Tarif bezahlt. Sollte das nicht so sein, wende dich an die Personalabteilung. Das kostet einen Anruf.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ....Sollte das nicht so sein wende dich an die Personalabteilung?....

      Wahrscheinlich glaubst Du auch noch was Du da schreibst?
      Entschuldige, aber Du hast absolut keine Ahnung.

      Löschen
  13. Es liest sich so, als hättet ihr ein wirksames Mittel höhere Gehälter durchzusetzen . Bei allem Respekt, das sehe ich nicht.

    AntwortenLöschen
  14. Natürlich glaube, was ich schreibe. Hast du es einmal versucht?

    AntwortenLöschen
  15. Um die Einhaltung von Verträgen zu erwirken benötigt man weder Gewerkschaft, noch BR. Ihr seid doch alle geschäftsfähige Bürger. Nun lasst euch nicht völlig entmündigen.

    AntwortenLöschen
  16. Wir wurden entmündigt und zu Bittstellern degradiert und zwar im Jahr 2001.

    Als der TOP Arbeitgeber OBI einseitig Vertragsbruch beging und aus der Tarifbindung ausstieg.

    Somit waren alle Mitarbeiter in den Märkten, der Willkür überheblicher, egoistischer und karieregeiler
    Marktleiter ausgeliefert. Die von Seiten der Zentrale, Prämien dafür erhielten und erhalten, daß sie die
    Personalkosten so gering wie möglich halten.

    Heißt also, der Marktleiter kann sein Gehalt steigern, indem er das Marktpersonal so wenig wie möglich
    verdienen lässt.

    Solche Machenschaften werden in der Zentrale und nirgendwo sonst "erarbeitet".

    Ich wäre dafür, daß solche Praktiken auch für die Zentrale gelten müßten.

    Also, man nehme einen frisch studierten BA Boy oder Girl, auf dem Weg zum Master. Bezahle diese oder diesen überdurchschnittlich gut und setzte "Sie" oder "Ihn" einer Arbeitsgruppe oder einer Abteilung vor,
    jeder! Arbeitsgruppe und Abteilung! Mit einer Bemerkung im Arbeitsvertrag, daß wenn "Er" oder "Sie" die PK innerhalb dieser Gruppe oder
    Abteilung per Anno um X% senken kann, am Jahresende einen Bonus im unteren bis mittleren 5 stelligen
    Bereich erhält. Das dürfte dann die Wahlbeteiligung bei den nächsten BR Wahlen in ungeahnte Höhen treiben.

    Aber halt! Nein, völlig falsch! Die können ja alle für sich selber sprechen und verhandeln und zwar ohne Betriebsrat, weil sie ja viel bessere Mitarbeiter sind und auch viel Gebildeter, als wie die wo in den Mährkten arpeiten.

    Also ich jedenfalls befürworte eine solche Vorgehensweise, weil auch ich als einzelner Mitarbeiter zu meiner Verantwortung stehe: "Langfristig Arbeitsplätze sichern durch Kosteneinsparungen, Personalstraffung und Optimierung in allen Bereichen!!"

    Wir sollten für diesen Vorschlag Unterschriften sammeln und eine Petition an SG schicken.

    Schönes Wochenende, liebe OBI People - gründet Betriebsräte! Und vor allem geht wählen.

    AntwortenLöschen
  17. Da hast du dir ja ein paar interessante Gedanken gemacht. Allerdings hast du nicht richtig nachgedacht. Um " Vertragsbrüchig" zu werden, muss es vorher einen rechtsgültigen Vertrag geben. Der Austritt aus der Tarifbindung ist ein legitimer Vorgang. Es steht auch in keinem Arbeitsvertrag, dass der AG die ewige Tarifbindung garantiert.
    Es ist selbstverständlich, dass bei der Zahlung von Boni an ML der wirtschaftliche Erfolg eines Marktes eine entscheidende Rolle spielt. Also ist die Behauptung falsch, je weniger Personalkosten, je höher die Boni. Die Gehaltskosten müssen in einem vertretbaren Verhältnis zum Umsatz stehen. Ein Unternehmen muss nach Handelsgesetzbuch ein Interesse am wirtschaftlichen Erfolg, sprich Gewinnerzielungabsicht haben. Um Gewinn zu erzielen, müssen Einnahmen und Kosten im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Deine Forderung "behandelt die Zentrale so schlecht wie die Märkte" muss man wohl nicht kommentieren. Das Jobs (und die notwendige Ausbildung) unterschiedlich bezahlt werden, ist ja kein OBI, sondern ein gesellschaftliches Problem. Der Arbeitsmarkt ist eben Markt. Es wird immer darum gehen, was habe ich zu bieten, wie ist die Nachfrage, wie leicht oder schwer bin ich zu ersetzen. OBI muss sich dem Markt beugen, um das Überleben zu sichern. Die BRs OBI sollten sich überlegen, ob sie weiterhin über gesellschaftliche Probleme oder über Unternehmensinterne Möglichkeiten diskutieren wollen.
    Diese ernsthafte Diskussionn ist überfällig, findet aber leider nicht statt. Der Gesetzgeber hat sich etwas dabei gedacht, als er eine Aufgabenverteilung vorgenommen hat. Tarifbindung ist Sache der Gewerkschaft, Betriebsräte sollen vertrauensvoll zum Wohle der Mitarbeiter und des Unternehmens mit dem AG zusammenarbeiten.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Auch Du hast Dir wohl Gedanken gemacht!
      Aber so wie Du selbst es BuzzLightyear, aus meiner Sicht unberechtigt, unterstellst, hast Du nicht zu Ende gedacht, beziehungsweise nicht zu Ende oder nicht gründlich genug gelesen!

      ...Tarifbindung ist Sache der Gewerkschaft, Betriebsräte sollen vertrauensvoll zum Wohle der Mitarbeiter und des Unternehmens mit dem AG zusammenarbeiten....

      Das ist es was Du lesen willst, und was Du geschrieben hast!
      Tatsächlich steht im §2 BetrVG, aus dem dein Zitat ja offensichtlich stammt,
      >>>
      § 2 Stellung der Gewerkschaften und Vereinigungen der Arbeitgeber:
      (1) Arbeitgeber und Betriebsrat arbeiten unter Beachtung der geltenden Tarifverträge vertrauensvoll und im Zusammenwirken mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs zusammen.
      (2) Zur Wahrnehmung der in diesem Gesetz genannten Aufgaben und Befugnisse der im Betrieb vertretenen Gewerkschaften ist deren Beauftragten nach Unterrichtung des Arbeitgebers oder seines Vertreters Zugang zum Betrieb zu gewähren, soweit dem nicht unumgängliche Notwendigkeiten des Betriebsablaufs, zwingende Sicherheitsvorschriften oder der Schutz von Betriebsgeheimnissen entgegenstehen.
      (3) Die Aufgaben der Gewerkschaften und der Vereinigungen der Arbeitgeber, insbesondere die Wahrnehmung der Interessen ihrer Mitglieder, werden durch dieses Gesetz nicht berührt.
      >>>

      ...Arbeitgeber und Betriebsrat arbeiten unter Beachtung der geltenden Tarifverträge vertrauensvoll und im Zusammenwirken mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs zusammen.... steht da deutlich und gut lesbar!!

      Doch man liest schließlich nur was man lesen will!

      Tarifbindung ist eben nicht nur "Sache der Gewerkschaften"! Tarifbindung ist Sache aller Mitarbeiter und selbstverständlich auch der Betriebsräte!
      Wo war sie denn, die "Vertrauensvolle Zusammenarbeit", als unser Arbeitgeber einseitig die Tarifbindung aufgekündigt hat? Und das völlig legitim wie Du meinst.
      Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen: Arbeitgeber, Betriebsrat, Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen ist nun mal keine Einbahnstraße!
      Und die gleiche Legitimität die unseren Arbeitgeber nach Deiner Meinung berechtigt aus der Tarifbindung aus zusteigen, natürlich ohne Betriebsräte oder Gewerkschaften einzubeziehen, diese Legitimation berechtigt nun auch die Kollegen in den Märkten, jetzt, und in den nächsten Wochen und Monaten, Bundesweit auf die Straße zu gehen um ihrem Unmut darüber zum Ausdruck zu bringen und für Tarifbindung bei OBI einzutreten.

      In diesem Sinne, einen sonnigen Sonntag noch.

      Löschen
    2. Ja gut, im ersten Teil Deines Beitrags steckt sicherlich ein wahrer Kern. Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage, daß die von Dir beschriebene Vorgehensweise
      Zitat:
      "Es ist selbstverständlich, dass bei der Zahlung von Boni an ML der wirtschaftliche Erfolg eines Marktes eine entscheidende Rolle spielt. Also ist die Behauptung falsch, je weniger Personalkosten, je höher die Boni. Die Gehaltskosten müssen in einem vertretbaren Verhältnis zum Umsatz stehen." Zitat Ende

      ...von bestimmten, beileibe nicht von allen, ML mißbräuchlich gehandhabt wurden und werden.

      Weiterhin gibst Du zu, das die Märkte schlecht behandelt werden! Gut, dann wären wir uns ja einig.

      Das die Legislative, es einem Unternehmen ermöglicht einfach so aus dem Tarif aus zusteigen, ist in der Tat ein gesellschaftliches Problem.

      Und jetzt? Ernsthafte Diskussionen führen? Mit wem? ML? RL? VL? HR?

      Auf die Knie und betteln?
      Soll ich mir schon mal ein Paar "Lux" Knieschoner besorgen?!

      Im übrigen führen wir immer ernsthafte Diskussionen. Nur leider nicht mit dem "Entscheider".

      Also genießt Euren TOP Arbeitsplatz, wir kämpfen weiter dafür, das die Verhältnisse in den Märkten wieder so TOP (auch bei den Handwerkern) werden, wie sie bis 2000 waren.

      Löschen
  18. Das Recht zu streiken , bestreitet niemand - oder gibt es andere Informationen? Aber die Forderung nach Tarifbindung gehört nicht in Betriebsratsgremien. Der AG muss diese Diskussion nicht führen. Das kann gut sein oder schlecht, auf jeden verhindert dieses Thema, das BRs etwas anderes Sinnvolles zu Stande bringen.
    Vergesst bitte nicht, dass im Handel nur 8 Prozent der Kollegen organisiert sind. Ihr werdet nicht nur von ver.di- Mitgliedern gewählt.

    AntwortenLöschen
  19. Na langsam stellt du die richtigen Fragen. Mit wem muss man diskutieren? Gibt es "IHN", den Entscheider? Es ist doch auch Aufgabe des BR die Entscheidungs- und Verantwortungsstrukturen zu kennen. Vermutungen helfen nicht weiter. Streitet euch nicht so viel untereinander, in diesem Punkt ist der BR Zentrale sicher ein großes Stück weiter als alle anderen Betriebsräte .



    AntwortenLöschen
  20. Zitat:
    "Der AG muss diese Diskussion nicht führen."
    Zitat Ende.

    Genau das ist das Problem!

    Zitat:
    "Das kann gut sein oder schlecht, auf jeden verhindert dieses Thema, das BRs etwas anderes Sinnvolles zu Stande bringen."
    Zitat Ende.

    Das ist schlecht! Wir bekommen aber trotzdem etwas Sinnvolles Zustande, nur eben keine Tarifbindung.

    Zitat: "Vergesst bitte nicht, dass im Handel nur 8 Prozent der Kollegen organisiert sind. Ihr werdet nicht nur von ver.di- Mitgliedern gewählt." Zitat Ende.

    Wie hoch der Organisationsgrad im Handel ist weiß ich nicht. Jedenfalls zu niedrig. Sonst müssten wir hier nicht über Tarifbindung diskutieren.

    ver.di Mitglied sein bedeutet Rechtsschutz zu haben. Den kann ich mir auch bei jeder Versicherung holen, das ist dann aber nicht unbedingt "billiger" als der Gewerkschaftsbeitrag.
    ver.di Mitglied zu sein, bedeutet aber auch Teil einer Solidargemeinschaft zu sein. Je größer diese Gemeinschaft ist, desto mehr Macht hat sie. Um so mehr kann sie erreichen. Um so schneller kann sie etwas erreichen.

    Davor habt Ihr doch die meiste Angst. Deshalb redet Ihr alles schlecht und zieht es ins lächerliche oder ersatzweise auch durch den Dreck, weil Ihr Angst vor einer starken Gewerkschaft habt. Denn eine Gewerkschaft ist doch nichts anderes als der Zusammenschluss von Arbeitnehmern. Das sich Arbeitnehmer zusammenrotten, ist von jeher die Urangst der Arbeitgeber.

    Nun Gewerkschaft oder nicht, das muss jeder selbst entscheiden. Fest steht, wenn OBI sich wieder auf eine Tarifbindung einlässt, haben die Mitarbeiter in den Märkten eine feste Grundlage, eine Basis, ein rechtlich abgesichertes Fundament, eine unterste Gehaltsstufe.

    Nichts anderes ist eine Tarif. Die garantierte unterste Gehaltsstufe, welche zwischen dem Arbeitgeber und der Gewerkschaft bei den Tarifverhandlungen ausgefochten wird.

    TOP Zentrale- TOP Eigenmarken - TOP Serviceleistungen - TOP Arbeitgeber - TOP Unternehmenskultur - TOP Work-Live-Balance - TOP Training und Entwicklung - TOP Erfolgsgeschichte - TOP Nr.1 in Europa - Marktführer der Baumarktbranche - TOP Expansion - Wegweisend - Zukunftsorientiert - sechs komma neun Milliarden Umsatz 2012 - aber Marktmitarbeiter nach Tarif bezahlen? wie viel von den 6,9 Milliarden wurden von der Zentrale erwirtschaftet und wie viel von den Märkten?

    So, bevor ich mich echauffiere und die Contenance verliere, am Anfang war ein Markt, nicht die Zentrale, die Märkte haben die Zentrale groß gemacht, nicht umgekehrt.

    Und wir haben verdammt noch mal, ein Recht darauf anständig behandelt zu werden.

    Dazu gehört auch eine mindestens tarifliche Bezahlung.

    AntwortenLöschen
  21. Stimmt leider nicht. Zuerst war die Idee, die hat Maus in Wernelskirchen gehabt. Dann hat er sich mit EL zusammengetan, hat die NR 1 eingestellt und den Standort für eine erste Filiale gesucht. Das war dann Hamburg. Selbst der erste Markt wurde aus Wermelskirchen gesteuert. Märkte sind Filialen, Zentrale ist das Herz.
    PS: ihr würdet euch wundern wieviel in der Zentrale verdient wird!

    AntwortenLöschen
  22. Das Herz? Ich würde eher sagen der Wasserkopf!

    AntwortenLöschen
  23. Ich würde eher sagen, du schreibst ohne zu wissen!! Warst du schon einmal in der Zentrale, weißt du was wir hier tun? Ich war schon sehr oft im Markt. Soll heißen, ich kenne deine Arbeit, aber du......redest nur.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

      Albert Einstein

      Löschen
    2. Ja ich weiß was Ihr macht. Ihr steuert die Märkte.

      Wir sitzen oder stehen rum, bis wir einen Steuerungsbefehl erhalten.
      Nur wenn wir einen solchen erhalten tun wir was. Denn alleine was machen ist verboten. Sonst hätten ja 2/3 von Euch keine Daseinsberechtigung mehr.
      Wenn Ihr Bockmist baut, dann verdreihundertfacht sich dieser.
      Wir bezahlen dann für die Beseitigung dieses Mistes. Deshalb haben die Märkte kein Geld um das Personal anständig zu bezahlen.

      Stimmt's? :-)

      Löschen
  24. Ihr habt es gut. Für unsere Jobs ist Wissen erforderlich.

    AntwortenLöschen

Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben.
Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." einfach die Option "anonym".
Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, dann wählt die Option "Name/URL".
Die Eingabe der URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht erforderlich.