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26. August 2019

Union-Busting bei OBI

Obi kündigt Betriebsratsmitglied wegen seinem Einsatz für einen Tarifvertrag und Arbeitsschutzmaßnahmen

Engagierte Betriebsräte haben es bei der bekannten Baumarkt-Kette Obi seit Jahrzehnten nicht leicht und immer wieder mit Union-Busting Methoden (Was ist das?) und Betriebsratsverhinderung zu kämpfen. Einen aktuellen Fall gibt es nun bei Obi in Hamburg-Eppendorf.

Kündigung im Urlaub

Obi kündigte vor kurzem überraschend das Betriebsratsmitglied Martin B. während seines Urlaubs. Dafür sollen der örtliche Marktleiter Dragan Djordan und aus der Personalabteilung Antje Hanemann eigens zur Privatwohnung des Betriebsratsmitglieds gefahren und die Kündigung persönlich übergeben haben. Einen sachlichen Grund für die Kündigung wurde Martin B. bis heute nicht genannt. 
Fest steht jedoch, dass Martin B. in der Vergangenheit immer wieder in Konflikt mit der Marktleitung kam, da er seine Verantwortung und Aufgaben als Betriebsratsmitglied ernst nahm. So setzte er sich mit der Kampagne „Wir sind OBI wir fordern den Tarifvertrag“ dafür ein, dass Obi wieder in Verhandlungen mit der Gewerkschaft tritt, um einen Tarifvertrag abzuschließen. Auch meldete er bei Sicherheitsbegehungen der Filiale regelmäßig massive Vergehen beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und forderte den Marktleiter Dragan Djordan auf diese zu beheben. Ohne Erfolg. Als die Situation unhaltbar wurde informierte er die zuständigen Behörden über die Sicherheitsmängel. Dies dürfte der eigentliche Grund für die Kündigung sein. 

Gelbe Betriebsratsmitglieder

Ein Teil der Betriebsratsmitglieder in der Hamburger Obi-Filiale steht leider offen auf der Seite der Marktleitung und sind dafür auch in der Belegschaft bekannt. In der Vergangenheit sollen diese auch Abmahnungen der Personalleitung mit unterzeichnet haben. Sie interessierten sich zudem nicht für die Mängel beim Arbeitsschutz. Nun haben sie der ungerechtfertigten Kündigung von Martin B. zugestimmt. 
Bereits in der Vergangenheit viel Obi immer wieder durch brachiale Methoden auf, wenn es darum ging einen Betriebsrat zu verhindern oder zu zerschlagen. 2017 war Obi daher bereits einmal für den Schwarzen Freitag nominiert. Hintergrund waren Marktschließungen und Verkäufe um Betriebsratsmitglieder und engagierte Gewerkschafter loszuwerden. 
TERMIN-ÄNDERUNG: Ein erster Gütetermin ist für den 10. Oktober 2019, 11.15 Uhr vor dem Arbeitsgericht Hamburg, Osterbekstraße 96, Saal 206 angesetzt.
Quellen:
Quelle: arbeitsunrecht.de

15. August 2019

OBI kündigt engagiertem Betriebsrat fristlos


Hamburg-Eppendorf

Engagierte Betriebsräte sind Obi auch heute noch ein Dorn im Auge und werden auf dem schnellsten Wege entsorgt!
So wie auch in diesem Fall aus dem OBI in Hamburg -Eppendorf.
Ein Betriebsratskollege bekommt in seinem Urlaub die fristlose Kündigung zugestellt, weil er sich um die Sicherheit seiner Kunden und Kollegen im Markt sorgt.
Wohlgemerkt kann ein Betriebsratsmitglied nur mit Zustimmung des örtlichen Betriebsrates gekündigt werden und bedarf einer BR-Sitzung mit Anwesenheit aller ordentlichen Mitglieder.
Nach Recherche gab es überhaupt keine Anhörung der betreffenden Person, keine ordnungsgemäße Einladung einzelner BR-Mitglieder , weder eine Tagesordnung oder geschweige denn ein aktuell gefasster Beschluss über diese Kündigung.
Teile des Betriebsrates werden auch unter den Mitarbeitern als Arbeitgeber-lastig bezeichnet.
Das geht sogar soweit, das der BR- Vorsitzende und Stellvertreter die Abmahnungen der Mitarbeiter im Markt unterschreibt und damit keine Hilfe für die Kollegen ist.
Die Kollegen des Betriebsrates Hamburg Eppendorf sollen endlich ihre Arbeit nach
Betriebsverfassungsgesetz leisten und für die Mitarbeiter im Markt einstehen, oder sofort geschlossen zurück treten!!

Nachfolgend eine Stellungnahme des gekündigten Kollegen aus dem OBI Markt Hamburg Eppendorf.
Solidarisches teilen ist auf alle Fälle erwünscht!

Sehr geehrte Kolleginnen, Kollegen und Interessierte,
Ich wende mich heute an euch, um euch aus eigener Erfahrung mitzuteilen wie die Firma OBI mit Betriebsräten umgeht, die Ihre Betriebsratsarbeit ernst nehmen und etwas für die Mitarbeiter herausholen wollen. Ich befinde mich zurzeit im Urlaub und habe heute meine Fristlose Kündigung von meinem Marktleiter und der zuständigen HR-Managerin an der Wohnungstür entgegennehmen dürfen. Ich bin der Typ der im Dezember 2018 die Petition „OBI braucht den Tarifvertrag“ ins Leben gerufen hat. Mein Kollege und Ich nahmen uns dies zum Anlass Private Arbeits-T-Shirts mit der Aufschrift: „Wir sind OBI wir fordern den Tarifvertrag“ und „Jemand muss den Job ja machen“ drucken zu lassen. Diese trugen wir, um unsere Petition zu verbreiten und eine Tarifbindung des Unternehmens OBI zu erzielen.
Es zeigte sich schon hier das andere Betriebsratsmitglieder 3 von 5 diese Aktion nicht unterstützen und missbilligten. Das brachte mich bereits zum Schmunzeln.
Bedauernswerterweise scheinen Betriebsratsmitglieder in Unserem Markt Ihre Ehrenamtlichen Aufgaben nicht ordnungsgemäß war zunehmen es sei denn es ging um die Belange des Arbeitgebers.
Wenn ich versucht habe Betriebsratsarbeit zum wohle der Arbeitnehmer zu machen, wurde mir vorgeworfen ich würde die Betrieblichen Belange nicht zu berücksichtigen oder dem Unternehmen schaden zu wollen.
Ich habe feststellen müssen das wir Strukturelle Probleme beim Thema Arbeitsschutz/Gesundheitsschutz der Mitarbeiter haben.
Ich habe mehrfach mit einem weiteren BR-Kollegen Sicherheitsbegehungen durchgeführt.
Die Mängel, die ich dabei feststellte, und es waren immer viele, besprach wir, wenn es zeitlich möglich war mit meinem Marktleiter.
Leider änderte sich an dieser Situation nichts. Auch der Betriebsrat (3/5) waren der Meinung nichts unternehmen zu müssen.
Also musste ich in meiner Funktion als „Kommissarischer Betriebsratsvorsitzender“, während die anderen 3 im Urlaub waren, handeln und Informierte die zuständigen Behörden sowie Vorgesetzte.
Der Arbeitgeber fühlt sich scheinbar übergangen was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu meiner Kündigung führte.
Und das mit Zustimmung des Betriebsrates!
Leider kann ich aus Gründen des Datenschutzes und der Geheimhaltungspflicht nicht genauer auf das Thema eingehen.
Die hier aufgeführte Darstellung ist meine Persönliche Sicht auf das Geschehen.
Liebe Kollegen, Ich danke Für eure Aufmerksamkeit und Zeit, und ich werde selbstverständlich Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht einreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ein Ehemaliges Betriebsratsmitglied